fr. Minister für politische Befreiung
* 21. Oktober 1897 Schorndorf
† 20. November 1973 Schorndorf
Wirken
Gottlob Kamm wurde am 21. Oktober 1897 in Schorndorf geboren. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er das Mechanikerhandwerk und war dann bei verschiedenen Firmen im ganzen Reich tätig. Nach dem Krieg arbeitete er zunächst wieder als Mechaniker, dann als Berufsberater und später im Rahmen der Durchführung des Schwerbeschädigtengesetzes als Aussenbeamter bei der hauptfürsorgestelle für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene in Stuttgart. Seit dem 1. Oktober 1924 war K. sodann als selbständiger Kaufmann und im Nebenberuf als Lokalredakteur der "Freien Volkszeitung" in Göppingen tätig.
Politisch hatte K. sich der Sozialdemokratischen Partei angeschlossen, als deren Bezirksvorsitzender für das frühere Oberamt Schorndorf er bis zur Errichtung des national sozialistischen Terrorregimes tätig war. Demgemäss musste er im Jahre 1943 vier Monate im Konzentrationslager verbringen. Nach der Besetzung Deutschlands ernannte die Militärregierung K. am 26. Juni 1945 zum Bürgermeister von Waiblingen. Mit dem 6. April 1946 wurde er sodann Staatssekretär für Sonderaufgaben in Nordwürttemberg-Nordbaden und seit dem 14. August 1946 gehörte er der Regierung von Württemberg-Baden als Minister für politische Befreiung an.
Da seine wiederholten Forderungen und Vorschläge zur Reform des Entnazifizierungsgesetzes kein entsprechendes Gehör fanden, reichte K. am 14. Juli ...